Immer weniger Jugendliche spielen oder kennen das bekannte fränkische Kartenspiel Schafkopf. Dabei fördert Schafkopf bei den Schülerinnen und Schülern wichtige Fähigkeiten und eine traditionelle Lebensart, wie Schulpädagogikprofessor Klaus Zierer feststellt: „Das Spiel erfordere neben einfachen mathematischen Kompetenzen auch strategische, soziale, emotionale und sogar existenzielle Intelligenz und sei nicht zuletzt Träger von Werten und Normen, von Geschichte und Kultur.“

Am Gymnasium Höchstadt gibt es nun seit dem Schuljahr 2023/2024 einen Wahlkurs Schafkopf, der interessierten Schülerinnen und Schülern einerseits die Möglichkeit bietet, das Spiel zu erlernen, anderseits, regelmäßig mit Gleichgesinnten zu spielen. In diesem Schuljahr wird auch erstmals ein P-Seminar Schafkopf angeboten. Hier steht jedoch nicht das Spielen im Fokus, sondern alles rund um das Thema Schafkopf. So werden in Kleingruppen schuleigene Schafkopfkarten für die Schulfamilie und Erklärvideos für Anfänger erstellt, die Geschichte des Kartenspiels erforscht oder in Zusammenarbeit mit dem P-Seminar „Fränkische Traditionskultur: Wirtshausmusik und Kerwaliedla-Singen“ ein traditioneller Wirthausabend mit Schafkopfturnier geplant.

Durch die beiden Kurse soll eine größere Schafkopfgemeinde entstehen, um die Tradition des Kartenspiels in der Schulfamilie zu integrieren und vor allem bei den Jugendlichen fortleben zu lassen.

Moritz Biedermann