Mathematik kann Spaß machen
Mathematik kann Spaß machen – das haben die Schüler des Gymnasiums Höchstadt am 27. September gezeigt. In Höchstadt ließen die angehenden Abiturienten des Projekt-Seminars „Mathematische Schnitzeljagd“ unter der Leitung von Caroline Böckl zwei fünfte Klassen auf der Suche nach einer entführten Lehrkraft durch die Stadt laufen.
Normalerweise besucht man an einem Wandertag in der Schule ein Museum oder läuft zu einem Spielplatz. Die Schüler der 5A und der 5E erlebten am Donnerstag allerdings einen Ausflug der besonderen Art. Nach der Begrüßung der Seminaristen wurde den Schülern erklärt, dass eine Lehrerin der Schule entführt wurde und überall in Höchstadt Hinweise in Form von Mathe-Aufgaben hinterlassen konnte, wo der Täter sie hingebracht hatte. Wenn sie den ersten Hinweis am Schuleingang richtig deuten konnten, würde die Lösung ihnen die Koordinaten des nächsten Hinweises verraten, der sie wiederum zum dritten Ort führen konnte. In der Geo-Cashing-App C:Geo, die die Schüler bereits im Voraus herunter geladen hatten, wurde ihnen, wenn sie richtig gerechnet hatten, der Abstand zu ihrem jeweiligen Ziel angezeigt. Sobald die Zahl null betrug, wusste man, dass sich eine Dose mit einer Aufgabe in der Nähe befinden musste.
Die Aufgaben waren auf den Stoff der vierten und fünften Klasse ausgelegt und wurden in den meisten Fällen nach intensivem Nachdenken schnell gelöst. Kreativ formuliert und an das Versteck angepasst, waren sie oft so anspruchsvoll, dass die Kinder zusammenarbeiten mussten, um die Lösung zu finden. Bei einer Station musste beispielsweise die Länge der Aischbrücke geschätzt und dann in eine sogenannte Additionspyramide eingetragen werden. Dazu ließen die Aufsichtspersonen ihre Gruppe die gesamte Brücke abschreiten und ihre Schritte zählen.
In jeder Dose befand sich neben einer Knobelaufgabe auch eine Zeugenaussage mit einem Hinweis auf den Entführer. An der letzten Station wurden den begeisterten Teilnehmern dann Bilder von Verdächtigen vorgelegt. Es galt, den Täter mit Hilfe der Aussagen in einem Ausschlussverfahren zu überführen.
Um zu vermeiden, dass der Großteil der Fünftklässler zusah, während einige wenige rechneten, wurden die Sucher in Gruppen von vier bis fünf Schülern mit je einem Zwölftklässler zur Aufsicht eingeteilt und starteten im Abstand von 15 Minuten am Eingang des Gymnasiums. Die gesamte Schnitzeljagd dauerte durchschnittlich etwa eineinhalb Stunden. In der restlichen Zeit zwischen acht und ein Uhr beschäftigten die Organisatoren ihre Schützlinge mit Kennenlern-Spielen und sportlichen Aktivitäten wie Besenfußball. Zum Schluss gab es eine Siegerehrung, bei der das schnellste Team in jeder Klasse Gutscheine für einen freien Eintritt in das Höchstadter Hallenbad gewann. Diese wurden von der Stadt Höchstadt gestiftet. Die restlichen Schüler gingen auch nicht leer aus und erhielten Süßigkeiten und ein vom Seminar gestaltetes Mathe-Memory.
Insgesamt machte das Projekt sowohl den P-Seminaristen als auch den teilnehmenden Schülern großen Spaß und war damit ein voller Erfolg. Der Geo-Cache ist öffentlich zugänglich und kann von jedem kostenlos genutzt werden. Er führt rund durch Höchstadt und zeigt dabei die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Genauere Informationen dazu finden sich auf der Homepage der Schule.