Jahresrückblick der „Aischtalstörche“

Jahresrückblick der „Aischtalstörche“

Zu Beginn des Schuljahres besuchten die Schülerinnen und Schüler des Wahlfaches „Technisches ExperiMINTieren“ (=TEx) erneut die Flugwerft des Deutschen Museums in Schleißheim bei München, um den Bayerischen Luftsportverband (LVB) bei der Präsentation der Flugtage tatkräftig vor Ort zu unterstützen. Neben der Vorstellung der eigenen Technikprojekte halfen sie den jüngsten Besuchern des Flugschau-Wochenendes beim Bau einfacher Flugmodelle, wie es jeder neuer Aischtalstorch getan hat. Flugmodelle erzeugen eine gewisse Faszination, so dass die Schülerinnen und Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen können, auch wenn nicht jedes Flugobjekt lange oder überhaupt fliegt. Des Weiteren konnten sie Interessenten des 3D-Drucks aufgrund ihrer eigenen Praxiserfahrungen in der schuleigenen Werkstatt Fragen beantworten.

Weiter ging es für die Aischtalstörche beim Gleitschirmfliegen mit Paul Seren, wodurch die Naturgesetze direkt spürbar wurden (siehe Artikel im Jahresbericht). Noch höher in die Luft flogen die von den Schülerinnen und Schülern gebaute Wasser-Luft-Raketen, die von den neuen SiemensEnergy-Startgestellen gestartet wurden.

Anschließend begannen die neu in diesem Schuljahr entwickelten Workshops. Zuerst wurden digitale Würfel gelötet, wobei die Schülerinnen und Schüler durch den Aischtalstorch Simon Stegmann lernten, wie man mit einem Messgerät systematische Fehlersuche an Schaltkreisen betreibt. Daraufhin folgte eine Einweisung in den 3D-Druck inklusive des Anfertigens eigener Ideen (z.B. für einen Schlüsselanhänger) mit dem Programm TinkerCAD (Freeware) im Computerraum. Zum Ausdrucken der 3D-Objekte wurden die Schülerinnen und Schüler dann noch in die Software „Prusa Slicer“ eingewiesen.

Als Nächstes erlernten alle Interessierten das Programmieren und die Benutzung von Einplatinencomputern wie ARDUINO. In Zusammenarbeit mit Tobias Sesselmann überarbeitet und ergänzten Achim Engelhardt und Tobias Kanzler in den dienstäglichen MINT-Sitzungen die Anleitungen der Funduino-Homepage, so dass die Schülerinnen und Schüler mithilfe der schuleigenen Techniksets nacheinander verschiedene Sensoren, Motoren und Ansteuerungen kennenlernten.

In den Bereichen der Workshops wird eine enge Kooperation mit der TH Nürnberg in Person von Bernhard Kausler (Prof. für Automatisierungstechnik) gepflegt, wodurch die neuen Workshops qualitativ hochwertige Ausbildungselemente darstellen.

In den letzten Schulwochen konnten die Aischtalstörche neben der Ausbildung des Juniorpilotenscheins zusätzlich am Flugsimulator im Werkraum üben, ehe alle mit dem Programmieren von Apps vertraut gemacht wurden; dazu benutzen sie den „MIT App Inventor“.

Auch konnten die „Aischtalstörche“ technisch weiter aufrüsten, da der Rotary-Club Neustadt a. d. Aisch einen Abnehmer für einen neuen Prusa-3-D-Drucker des dort ansässigen BayernLabs gesucht hatte. So besuchten die Lehrer des Wahlfaches gemeinsam mit Schulleiter Alois Selder das BayernLab in Neustadt; eines von 13 in ganz Bayern, in denen auf Initiative des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat Interessierten jeden Alters die neuesten Entwicklungen und Themen in der Digitalisierung sehr anschaulich nähergebracht werden. Drei Monate später wurde der 3D-Drucker im Gymnasium Höchstadt gemeinsam aufgebaut und ist seitdem effizient im Einsatz.

Am Tag der offenen Tür präsentierten die Aischtalstörche den interessierten Viertklässlern die Vielseitigkeit des Wahlfaches „Technisches ExperiMINTieren“ an verschiedenen Informationsständen und Stationen, an denen die Kinder auch immer wieder praktisch mit eingebunden wurden.

Die Teilnehmer des Wahlfachs versuchten sich – wie gewohnt – auch in diesem Schuljahr an verschiedenen Wettbewerben. Zum zweiten Mal in Folge war so eine Gruppe des Gymnasium Höchstadts unter den Preisträgern des Junior.ING Wettbewerbs der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. In der diesjährigen Auflage sollten die Teilnehmer ein Modell einer Achterbahn entwerfen und bauen. Drei Gruppen der Aischtalstörche nahmen teil. Franziska Sailer und Natalia Moreno-Lopez dürfen wir zu einem vierten Platz im Wettbewerb gratulieren!

Junior.ING – Preisverleihung Landeswettbewerb Bayern
in der Hochschule München am 12.03.2024
Foto: Tobias Hase / BayIKa

Nach wie vor ist das Angebot im TEx sehr vielfältig. Neben der Auskopplung des Bienenprojekts (siehe Artikel im Jahresbericht) gibt es ein weiteres Projekt, welches das Tierwohl als Hauptziel hat. In Kooperation mit der Fa. Fisch Jakob aus Mühlhausen arbeitet eine Gruppe daran, Fische automatisch zu zählen. Dafür werden Bilder mit einer Kamera aufgenommen, über einen RaspberryPi verarbeitet und per KI ausgewertet. Das System kann hoffentlich bald auf dem Gelände von Walter Jakob installiert werden.

Noch am Ende des vergangenen Schuljahres nahmen mehrere Schüler am Wettbewerb „bahnbrechend“ des Clusters BahnTechnik teil. Dabei setzten sie sich mit der Frage auseinander, wie Mobilität in der Zukunft aussehen sollte. Max Rudolph sicherte sich den Hauptpreis in einer der Kategorien und gewann einen Ausflug für alle Aischtalstörche zur “Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH” nach München. Die Exkursion, die dankenswerterweise komplett von der Firma Knorr-Bremse finanziert wurde, fand nach Redaktionsschluss statt. Auf dem Werksgelände können auf mehreren Testständen faszinierende Einblicke in die Schienentechnik gewonnen werden.

Gerade zum Ende des Schuljahres steckten noch viele der Schüler und Schülerinnen mitten in ihren Projekten, einige Wettbewerbsabgaben lagen ebenfalls noch nach Redaktionsschluss. So setzte sich eine Gruppe mit dem hochaktuellen Thema der KI-Programmierung auseinander, drei andere Gruppen entwarfen Solarmobile in Leichtbauweise, mit denen sie Ende Juli in Augsburg in Wettrennen an den Start gingen.

Die Aischtalstörche versuchen sich jedes Jahr weiterzuentwickeln und so stehen auch schon große Pläne für das neue Schuljahr an. Nachdem die Jungstörche sich in den Workshops mit den modernen technischen Herausforderungen vertraut gemacht haben, können sie im kommenden Schuljahr in einem herausfordernden Großprojekt ihre Fertigkeiten weiterentwickeln. Geplant ist der Bau eines humanoiden Roboters (pib), der selbst gedruckt und programmiert werden soll.

Der MINT-Bereich leidet in Deutschland noch immer an einem großen Frauenmangel. Um dem entgegenzusteuern, soll das Technische ExperiMINTieren durch das Programm Cybermentor ergänzt werden. Hier können die Schülerinnen im Wahlfach durch Mentorinnen aus der Wirtschaft spannende Einblicke in deren Werdegang und ihre Arbeit in MINT-Berufen gewinnen und zugleich eigene Projektideen umsetzen.

Auch auf Seite der betreuenden Lehrkräfte gab es neue Entwicklungen, über die sich die beiden, das Wahlfach leitenden Altstörche sehr gefreut haben. Moritz Biedermann ergänzte schon zu Beginn des Schuljahres das Team. Gegen Ende des Jahres stieß dann auch noch Alexander Schlicht hinzu, der im kommenden Schuljahr voll einsteigen wird.

Abschließend gab es in den letzten Wochen des Jahres noch einen besonderen Grund zur Freude. Das nun schon langjährig laufende Technische ExperiMINTieren hat mit seinen vielen Erfolgen so viel Bekanntheit erreicht, dass sogar die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung aufmerksam geworden ist und einen Artikel über die Arbeit im Wahlfach veröffentlicht hat.

Mit all diesen schönen Errungenschaften und Erinnerungen des nun abgeschlossenen Schuljahres, freuen wir uns schon sehr darauf, wenn die Aischtalstörche nach den Sommerferien wieder abheben!

Moritz Biedermann, Achim Engelhardt und Tobias Kanzler

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