Erneut landesweite Preise für herausragende Seminararbeiten
Erneut landesweite Preise für herausragende Seminararbeiten
Am vergangenen Sonntag vergab der BCJ.Bayern, der Verein zur Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs in der Evangelischen Landeskirche Bayern, zum zweiten Mal den BCJ.Bayern-Studienpreis. In der Kategorie Schule gewannen Johanna Brandt und Jana Kraus vom Gymnasium Höchstadt mit ihren W-Seminararbeiten den dritten und den ersten Preis. Nachdem beide bereits im letzten Jahr in München mit dem Simon-Snopkowski-Sonderpreis ausgezeichnet worden sind, ist dies nun der zweite landesweite Wettbewerb, den die beiden jungen Damen mit ihren herausragenden Arbeiten gewonnen haben.
Die Arbeiten entstanden im W-Seminar „Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart“, das unter der Leitung von Christian Plätzer 2016 bis 2018 am Gymnasium Höchstadt stattfand. Johanna Brandt hat in ihrer Arbeit mit dem Titel „Tierschutz als Vorwand?“ die politische Auseinandersetzung um das Schächten von Tieren auf antisemitische Motive hin untersucht. In der Seminararbeit von Jana Kraus geht es um Boykottaufrufe gegen Juden früher und heute, wobei sie einen Vergleich gezogen hat zwischen den Boykottaufrufen der Nationalsozialisten und der aktuellen BDS-Kampagne gegen Produkte aus Israel, die in der vergangenen Woche auch Thema im Deutschen Bundestag war.
Bei der feierlichen Preisverleihung am 19. Mai 2019 in St. Jakob in Nürnberg würdigte Dr. Ursula Leipziger in ihrer Laudatio die hohe Qualität und inhaltliche Tiefe der Seminararbeiten sowie das klare und differenzierte Urteil der beiden Autorinnen. Insgesamt waren 26 schulische Arbeiten aus ganz Bayern eingereicht worden.
Der Verein BCJ.Bayern e.V. betrachtet es als seine Kernaufgabe, das Thema des christlich-jüdischen Dialogs in Schule und Wissenschaft zu stärken. Die Ausschreibung des Wettbewerbs war in drei Kategorien erfolgt: Schule (Seminararbeiten P- und W-Seminare Gymnasium oder FOS/BOS), Universität I (Bachelor-/Masterarbeiten, Magisterarbeiten, Diplomarbeiten, Zulassungs- /Examensarbeiten) und Universität II (Dissertationen/ Habilitationen).
In einem Grußwort sagte André Freud von der Jüdischen Kultusgemeinde Nürnberg, die Auseinandersetzung mit christlich-jüdischen Themen sei gut für Charakterbildung und Toleranz. Wenn man erst einmal den Blickwinkel des Anderen kennengelernt habe, könne man mit diesem gut und entspannt umgehen.