Der „Lateinlerner“: Vokabeln lernen leicht gemacht

Der „Lateinlerner“: Vokabeln lernen leicht gemacht

Die Vokabeln sind wohl das, was in den Lateinschulaufgaben beinahe aller Jahrgangsstufen am meisten fehlt. Nicht selten ist der Grund für den Großteil der Fehler in der Übersetzung keine fehlerhafte Konstruktion oder falscher Grammatik, sondern der Wortschatz. Wie vielen anderen ist das auch Matthias Dresel (11d) aufgefallen, der sich schließlich dazu entschieden hat, etwas dagegen zu tun – In Form eines selbstprogrammierten Lateinlerners. Mit Unterstützung von mehreren Leuten, unter anderem Frau Sarömba, Frau Krapp, Ana Lankes (11b) und Julian Fix (11d), hat er ein beeindruckendes Projekt auf die Beine gestellt: Matthias hat den „Lateinlerner“ entwickelt – ein Programm, das exakt auf unser Schulbuch „Campus“ abgestimmt ist und mit dem man gezielt die Vokabeln trainieren kann, die man möchte (oder muss 😊). Wir haben Matthias getroffen und ihm zu diesem Mega-Projekt ein paar Fragen gestellt:

Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Lateinlerner zu programmieren?

Das Ganze führt auf einen guten Freund zurück. Er hatte in der achten Klasse die Idee, ein Vokabeltrainerprogramm für Latein zu programmieren, weil er gesehen hat, wie schlecht die Klasse die Vokabeln drauf hatte. Also hat er es als großes Projekt und Hobby begonnen. Ich habe ihm dabei geholfen, besonders bei den Grafiken. Irgendwann hat ihm allerdings die Motivation gefehlt, ich wollte das Projekt nicht sterben lassen und habe mich dann daran gesetzt und alles neu programmiert. Zum einen, weil ich keinen direkten Zugriff auf sein Projekt am PC hatte, und zum anderen, weil er eine andere Art zu programmieren hatte und ich es auf meine Weise machen musste, um weiterarbeiten zu können.

Wann hat man erste Ergebnisse gesehen?

In der neunten Klasse habe ich angefangen und es zu einem groben Ende gebracht. Über die Sommerferien hatte ich leider Motivation verloren, doch Anfang der zehnten Klasse hat mich Frau Sarömba gefragt, wie es läuft – Und ich habe gesagt, dass es eigentlich ganz gut läuft, aber vor allem noch die Vokabeln in das Programm eingespeist werden müssen, was extrem aufwendig war. Sie hat mich wieder dazu motiviert, weiterzumachen, und mich gebeten, ihr die Fortschritte zu schicken. Daraufhin habe ich ihr hin und wieder Updates geschickt und jetzt sind wir an einem Punkt, an dem nur noch wenige Wortschätze fehlen.

Hast du alles ganz allein umgesetzt?

Als ich angefangen habe, war ich noch allein. Dann habe ich Ana aus meiner Klasse davon erzählt und sie hat mir angeboten, die Grafiken zu verbessern. Damals waren sie nämlich noch sehr verbesserungswürdig. Julian kam auch dazu, der gerade daran arbeitet, die Wortschätze von Campus 2 einzutragen. In Sachen Programmierung bin ich allerdings nach wie vor allein, weil sich keiner mit meinem Spaghetti-Code auskennt (außer vielleicht ich, aber das auch nicht immer). Die Sachen, die ich vor ein paar Monaten geschrieben habe, sind im Nachhinein immer sehr interessant zu lesen. Große Unterstützung kam außerdem größtenteils von Frau Sarömba. Ich bin sehr dankbar für jede Hilfe, die ich erhalten habe und erhalte.

Welche Funktionen hat das Programm?

Es gibt einerseits eine normale Vokabeltrainingsfunktion – Man wählt einen oder mehrere Wortschätze und die Abfrageart aus. Dabei kann man entweder ganz normal die Übersetzung eintippen oder aus einem Durcheinander von zehn Karten je fünf Paare von deutscher und lateinischer Übersetzung nach Drag-and-Drop-Funktion zusammenziehen. Des Weiteren gibt es auch ein Karteikastensystem – die tägliche Abfrage. Man wählt am Anfang der Lernperiode Wortschätze aus verschiedenen Büchern aus, die man besser beherrschen möchte, und wird dann eine selbst festgelegte Anzahl an Wörtern täglich abgefragt. Im Prozess des Vokabeltrainings erhält man Erfahrungspunkte, wobei fünfzig Erfahrungspunkte einen Goldcoin erzeugen. Diese können verwendet werden, um Spiele – die ich ebenfalls hinzugefügt habe – zu spielen. Das soll das Lernen motivieren, ist aber vollkommen optional. Außerdem kann man seine Statistiken einsehen, also wie viele Erfahrungspunkte man in den letzten sieben Tagen erreicht hat.

Was hast du noch mit dem Lateinlerner vor?

Das erste Ziel ist es, alle Vokabeln fertig einzutragen. Gerade ist das Programm nur für Windows und Android verfügbar und ich habe vor, eine Online-Version zu programmieren, die direkt im Browser benutzt werden kann, damit jeder darauf zugreifen kann. Wie und ob ich es anderweitig veröffentliche als nur schulintern, muss ich mir noch genauer überlegen. Mein großes Endziel ist es, Schülern eine kostenfreie Möglichkeit zu bieten, Lateinvokabeln gut und effizient zu lernen.

Ana Lankes, Matthias Dresel

 

 

Anmerkung zum Schluss: Der Latein-Lerner soll hier auf unserer Homepage in Kürze zur kostenfreien Nutzung als Download bereitgestellt werden. So können alle Schüler und Schülerinnen unserer Schule von diesem tollen Programm profitieren und ihre Lateinvokabeln hoffentlich noch leichter und besser lernen. An dieser Stelle schon einmal tausend Dank an Matthias für die Realisierung dieses Projekts, in das so viel Schweiß und Herzblut geflossen ist!                                                                    

J. Sarömba

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