Biologie zum Anfassen am Gymnasium Höchstadt
Biologie zum Anfassen am Gymnasium Höchstadt
Im ersten Halbjahr der 10. Jahrgangsstufe steht im Fach Biologie einmal mehr der Mensch im Fokus. Der Stoffwechsel des Menschen wird aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und das Zusammenspiel der wichtigsten beteiligten Organe erarbeitet. Um das Leben zu ermöglichen müssen Herz, Lunge, Verdauungsorgane, Nieren, Leber und viele andere Organe reibungslos zusammenarbeiten. Will man die entsprechenden Organe jedoch im Original und nicht nur am Modell studieren, so kommt auch der Tod unumgänglich mit ins Spiel. Im Biologieunterricht werden dazu selbstverständlich keine Organismen getötet. Vielmehr werden Organe von Tieren verwendet, die zuvor ohnehin zum Zwecke der menschlichen Ernährung geschlachtet wurden. Durch die freundliche Unterstützung des Schlachthofes Bamberg konnten Schüler*innen der 10. Jahrgangsstufe des laufenden Schuljahres 2021/22 die Organe Herz, Lunge und Leber im Original kennenlernen. In Kleingruppen hatten die Schüler*innen bei dem Sezieren der Schweineherzen die Möglichkeit, dieses zentrale und äußerst bemerkenswerte Organ genauestens untersuchen zu können. Zusätzliche Brisanz erhielt das Thema „Schweineherz“ durch die Tatsache, dass es Anfang diesen Jahres (am 07.01.2022) in den USA zum erste Mal gelungen ist, ein Schweineherz erfolgreich einem Menschen als Spenderorgan einzusetzen.
Die Organe Lunge und Leber wurden zunächst mit der ganzen Klasse betrachtet und besprochen. Mit Hilfe eines Gartenschlauches konnte die Schweinelunge durch die Luftröhre hindurch eindrucksvoll zu ihrer vollen Größe aufgeblasen werden. Interessierte Schüler*innen hatten im Anschluss an die von der Lehrkraft durchgeführten Demonstration der Lunge außerdem die Möglichkeit das Organ (sowie die Leber) zu sezieren. Auch dieses Angebot wurde von den Schüler*innen sehr gerne angenommen.
Die Unterrichtseinheit zu den Organen ermöglicht einen außerhalb der Schule selten realisierbaren Einblick in den Körper eines Säugetieres, dessen Organe in Bezug auf Aussehen, Größe und Funktion den Organen des Menschen beinahe identisch sind. Auch wenn allen Beteiligten beim Anblick der Organe und des Blutes der vorangegangene Tod des Tieres stets bewusst war, so stellte die Untersuchung der Organe dennoch auch das Leben und dessen Schutz in den Vordergrund: Nur durch eine gesunde Lebensweise lassen sich die Organe des eigenen Körpers bis ins hohe Alter gesund und leistungsfähig erhalten.