Theater-AG spielt WOYZECK

in der Fortuna-Kulturfabrik

Am Mittwoch, den 17.04., und Freitag, den 19.04.24, führte die Theater-AG des Gymnasiums Höchstadt unter der Leitung von Christian Plätzer das bekannte Drama „Woyzeck“ auf. Als Spielort diente die Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt, wo die Gruppe im Oktober 2022 bereits ihr letztes Theaterstück „Kontrollverlust“ vorgestellt hatte.

Damals wurde die Kulturfabrik gewählt, weil sie als ehemaliges Fabrikgebäude perfekt zum Plot von „Kontrollverlust“, welches in einer verlassenen Fabrik spielt, gepasst hatte. Doch das war nicht der einzige Vorteil, den der Spielort mit sich brachte: Durch den Umzug aus der Schule in ein außerschulisches Gebäude konnte die AG zusätzlich zu ihren Samstags-Proben eine intensive Probewoche abhalten, die sich als sehr produktiv und nützlich erwies. Deswegen entschied man sich auch für „Woyzeck“ wieder die Fortuna zu nutzen. Auch in diesem Jahr waren die Schüler also sehr eingespannt in der Woche der Aufführungen. Auf dem Plan standen Ganztagsproben von 8 bis 18 Uhr für Montag und Dienstag und ein Probevormittag inklusive Generalprobe für den Tag der ersten Aufführung von 8 bis 14 Uhr, bei denen die Beteiligten große Hingabe zeigten.

Natürlich ist es nicht selbstverständlich, dass die Mitwirkenden des Stückes drei Tage vom Unterricht fehlen dürfen, da sich in diesen Tagen eine Menge nachzuholender Stoff ansammelt. Außerdem waren die Schüler verpflichtet, zu angekündigten Leistungsnachweisen und anderen wichtigen schulischen Terminen dennoch zu erscheinen. Deswegen mussten die Proben teilweise mit einigen Lücken durchgeführt werden, was die Theater AG sehr gut koordinierte. Drei der Mitwirkenden steckten darüber hinaus mitten in den Abiturvorbereitungen und hatten feste Termine, die mit in den Zeitplan eingearbeitet werden mussten. Nichtsdestotrotz schaffte es die Truppe, alles unter einen Hut zu bringen und das gemeinsame Projekt sowohl auf der Bühne als auch Behind The Scenes zu unterstützen.

„Ich würde mit euch gerne einmal etwas Anderes, etwas Anspruchsvolleres versuchen“. Mit diesen Worten hatte Christian Plätzer seiner Theater AG das Stück „Woyzeck“ zu Beginn des Schuljahres vorgestellt. Und mit dem Wort „anspruchsvoller“ hatte er auf jeden Fall Recht, immerhin handelte es sich nicht um irgendein Jugendtheaterstück, sondern um einen der deutschen Klassiker.

Die Geschichte des einfachen Soldaten Woyzeck, der unter dem immensen Druck seines sozialen Umfelds physisch und psychisch verfällt und schließlich seine Partnerin Marie tötet, gehört zu den meistgespielten Dramen auf deutschen Bühnen. Während die Schülerinnen und Schüler der veralteten Sprache und den verwirrenden Charakteren anfangs kritisch gegenüberstanden, fingen sie mit der Zeit jedoch an, das Stück zu verstehen und konnten daran wachsen. Es gelang ihnen nicht nur die Charaktere glaubhaft zu verkörpern, sondern dem Stück auch einen persönlichen Touch zu geben, wodurch beide Aufführungen ein großer Erfolg wurden.

Es spielten Richard Thiel (Woyzeck), Johanna Sperber (Marie), Tobias Lyszczan (Tambourmajor), Teresa Schwägerl (Doktor), Alex Bürki (Andres), Zora Plätzer (Hauptmann), Lisa Adelhardt (Unteroffizier), Felicitas Dallner (Großmutter), Anastasiia Shevchenko (Margret) und Thea Mann (Käthe).

An welchem Stück das Ensemble des Gymnasiums als nächstes arbeiten wird, steht noch offen, aber „Woyzeck“ war sicherlich nicht das letzte. Doch erstmal werden die gelungenen Vorstellungen natürlich gebührend gefeiert.

Johanna Sperber

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