Neue Ausgrabung an der historischen Stadtmauer

in Höchstadt – Ein Gemeinschaftsprojekt

des P-Seminars Stadtarchäologie Q11

Unter der Leitung von Christian Plätzer und in Zusammenarbeit mit Britta Ziegler von der Universität Bamberg führte das P-Seminar Stadtarchäologie Q11 ein spannendes archäologisches Projekt durch: die Ausgrabung eines verlorenen Abschnitts der alten Stadtmauer in Höchstadt.

Das Projekt besteht aus drei größeren Arbeitsphasen, aber natürlich auch aus diversen Vorbereitungen zwischen den Phasen, bei denen die 14 Schülerinnen und Schüler großen Einsatz zeigen.

Die erste Arbeitsphase fand bereits in den Faschingsferien statt, als das P-Seminar die Vermessung der Stadtmauer am Höchstadter Krankenhaus und dem Heldenfriedhof übernahm.
Dabei bekamen die Schülerinnen und Schüler erste Einführungen in Technologien, die in der Archäologie genutzt werden, wie z.B. Tachymeter, Geräte, die zum Einscannen von Bildpunkten dienen. Sie teilten sich in verschiedene Gruppen auf und waren fleißig tätig, sowohl in den tatsächlichen Vermessungsarbeiten als auch in der Öffentlichkeitsarbeit durch Zeitungsartikel und Gespräche mit Passanten.

Danach standen erst einmal Vorbereitungen für die Hauptphase an. Der Plan: Die zweiwöchigen Pfingstferien sollen für die tatsächlichen Ausgrabungen genutzt werden.
Am 21. Mai war es dann so weit: der erste Tag der Grabung. Von Beginn an fand eine effiziente Arbeitsteilung statt. Während zwei Gruppen die Schnitte vorbereiteten und anfingen, die erste Schicht aus Gras und Humus abzutragen, widmete sich eine andere Gruppe dem Höhennivellement, welches später essentiell für das Vermessen der Schnitte war.
Die ersten Tage verliefen ziemlich ähnlich: Die Gruppen wechselten sich ab, die Schnitte zu vertiefen, für die Dokumentation zu putzen oder die entnommene Erde nach Funden zu sieben. Bei neugierigen Blicken standen sie natürlich auch für Fragen zur Verfügung.
Ab dem dritten Tag wurden dann die Arbeitsbereiche etwas erweitert. Es gab nun auch Gruppen, die die Fundwäsche übernahmen, der Bodenbestand wurde durch weiteres Bohren untersucht, die Mauer wurde auch außerhalb der Schnitte oberflächlich freigelegt, usw.

Zusätzlich zu den Grabungsarbeiten bereitete das P-Seminar noch den Tag der Offenen Grabung vor, der am 28. Mai stattfand. Dafür wurden bereits gewaschene Funde ausgestellt, Infoblätter ausgehängt und Besucher bekamen kurze Führungen und Erklärungen bezüglich der Grabungsstelle.
Nebenbei wurde außerdem eine geoelektrische Prospektion im Bereich östlich der Schnitte unternommen, wodurch man hofft, den Verlauf der Mauer genauer nachvollziehen zu können und herauszufinden, wie tief die Fundamente liegen.

Danach widmeten sie sich dann der Dokumentation. Die Schnitte wurden noch zu Ende eingescannt und es wurden Skizzen von der Mauer und den Bodenschichten auf Millimeterpapier angefertigt. Wie Britta Ziegler in etwa sagte: Archäologie ist nicht das Graben selbst, sondern die Dokumentation der Arbeitsschritte und Funde.

Allgemein fiel das Feedback der Schüler sehr positiv aus. Viele waren zufrieden damit, das P-Seminar gewählt zu haben, auch wenn sie ihre Ferien dafür opfern mussten. Sie freuen sich außerdem, ihre Funde und Dokumentation mit der Öffentlichkeit teilen zu können. Dafür soll eine kleine Ausstellung im Höchstadter Stadtmuseum organisiert werden. Die Vorbereitungen dafür sind bereits in vollem Gange, zunächst müssen jedoch noch alle Funde dokumentiert und restauriert werden und die Pläne aus den gesammelten Daten ausgearbeitet werden. Die Ausstellung ist also nicht vor Ende des Jahres zu erwarten.

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